Faszination der Gegensätze
Pilaster und Arkadenpfeiler am Haupteingang, die von den markanten Bronzestatuen verstärkt werden, setzen nach wie vor imposante Akzente. Der Künstler Karl Opfermann schuf die Jünglingsfiguren an der Front zum Holstenwall. Ludwig Kunstmann kreierte mit dem Elefantenreiter, der den Eingang am Pilatuspool schmückt, eine Hamburger Attraktion. Wer unter den Arkaden einen Blick nach oben wirft, erkennt kunstvoll gestaltete, handgefertigte Deckenfries-Kacheln. Einen gelungenen Kontrast dazu bildet das kleine, fast unscheinbare Halbrelief an der Front zum Holstenwall: zwei Esel an einem gut gefüllten Futtertrog. Damit verewigten sich die Architekten Sckopp und Vortmann im Bauwerk und setzten ein augenzwinkerndes Zeichen für ihren finanziellen Erfolg und das Ansehen, das sie mit der Backstein-Ikone erworben hatten. Im Rahmen der Wiedereröffnung als Büroimmobilie im Jahre 2008 wurde die Tradition der Kunst am Bau weitergeführt: Den Eingang am Holstenwall 5 zieren die Bronzeplastiken „Flüchtige Begegnung“ des Bildhauers Karl-Henning-Seemann.
Prachtvolles Interieur entführt in eine andere Welt
Mit seiner gradlinigen Backsteinfassade ist es Symbol hanseatischer Kontorhaustradition. Doch von außen erahnt kaum jemand, welch ein architektonisches Schmuckkästchen sich im Inneren offenbart: Das Entree im schillernden Art Déco mit leuchtenden Wandfliesen und goldenen Ornamenten wirkt im Gegensatz zur Fassade geradezu verspielt. Das BRAHMS KONTOR ist ein virtuoses Zusammenspiel der Gegensätze. Wer es durch den Haupteingang betritt, wird von goldenen Deckenfliesen, farbenprächtigen Wandkacheln und filigraner Glaskunst überwältigt – eine gelungene Symbiose aus Art Déco und gediegenem Hamburger Flair. Kunstvoll geschwungene Treppengeländer in Blau bilden einen farblichen Kontrast zu den schimmernden Wandkacheln in Braun, Beige und Gelb. Hamburgs Backstein-Ikone bringt Klassik und Moderne auf faszinierende Weise in Einklang.